Der aussichtsreichste Weg vom Col de
Tende zum Mittelmeer führt durch die
Ligurischen Alpen - wahlweise ganz flott direkt auf dem Grenzkamm entlang
(in 4 Tagen) oder aber in aller Ruhe auch unter Mitnahme der Panoramawege
des Tanarotales.
Vom Col de Tende bis zum Col di Cadibona erstrecken
sich die Ligurischen Alpen, so haben Anteil
an ihnen auch das französische Département Alpes-Maritimes
und die italienische Region Piemont. Die Gleichung "Ligurische
Alpen = Ligurien" geht also nicht auf. Und auch die Bezeichnungen
für diese Gebirgsgruppe sind durchaus heterogen: so spricht man
in Italien oft von 'Alpi Marittime' und 'Alpi di Mare' und fasst unter diesem Begriff Seealpen
und Ligurische Alpen zusammen. Das klingt alles einigermaßen verwirrend
- aber immerhin wird mittlerweile nicht mehr bestritten, dass diese
Gebirgsgruppe überhaupt zu den Alpen gehört (W.A.B. Coolidge
vertrat noch die Ansicht, sie seien streng genommen bereits ein Teil
des Apennin!!).
Aber 'alpin' ist die Region - nur
noch maximal 60 Kilometer vom Mittelmeer entfernt - in der Tat noch,
was nicht zuletzt der mit 2.651 m höchste Gipfel, die Punta Marguareis,
unter Beweis stellt. Ein sehr attraktiver Rundwanderweg, der Giro del Marguareis, führt durch den Parco Alta Valle Pesio e Tanaro. Ein Eldorado für Höhlenforscher und Pflanzenliebhaber, der vollkommen zu unrecht immer etwas im Schatten des Seealpennaturparks steht.
Die Via Alpina passiert
auf dem Weg vom Col de Tende ins Tanarotal diesen Naturpark, bevor sie in Garessio, dem Hauptort des Alta
Val Tanaro, einen scharfen Knick vollzieht und auf dem Alpenhauptkamm
entlang zur italienisch-französischen Grenze zurückkehrt.
Und wie immer in Grenznähe
wussten auch Militärstrategen aussichtsreiche Höhepunkte zu
nutzen - sodass 'Verteidungsanlagen' aus verschiedenen Epochen in diesem
früher stark umkämpften Gebiet fast landschaftsprägenden
Charakter haben.
[alle
Blog-Artikel Ligurische Alpen]
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