wandern in den westalpen

 

Seealpen
Vallée des Merveilles
Mont Mounier
Royatal
Argentera
GR 52A - Sentier Panoramique du Mercantour
über den Chemin de L'Energie
Cottische Alpen
Grajische Alpen
Ligurische Alpen
Via Alpina
Vorschau auf weitere Wanderungen
Unsere Wanderführer
Aktualisierungen unserer Wanderführer
Streckeninformationen
Der Westalpenblog
Startseite

Auf Schmugglerwegen, Saumpfaden und dem ‚Chemin de l'Energie' den Mont Ténibre umrunden

Tinée-Stura-Runde

 


Der aussergewöhnlich aussichtsreiche Weg
von den Lacs de Vens über den ‚Energieweg' zum Lac de Rabuons gehört zu den klassischen Wanderzielen im Haute Tinée. Und straft damit ganz nebenbei all Jene Lügen, die die Seealpen auf deren äußerste östliche Region um Argentera und Mont Bégo reduzieren.

Was da von Gletschersee zu Gletschersee
führt und zum Teil aus dem schieren Felsen geschlagen wurde, der Chemin de l'Energie, ist von der Elektrizitätsgesellchaft ‚Energie Electrique du Littoral Méditerranéen' in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts angelegt worden, als jedes Département noch für die eigene Stromversorgung zuständig war. In St. Etienne-de-Tinée sollte ein von beiden Seen gespeistes Wasserkraftwerk entstehen, und für die Arbeiten an diesem Projekt mußte - auf circa 2.400 Meter Höhe - eine Verbindung geschaffen werden. Das Kraftwerk wurde nie realisiert, der Weg aber fast fertiggestellt.

Viel früher als die Kraftwerksbauer
hatten aber bereits die Herschaften vom Club Alpine Français, allen voran wie immer der umtriebige Victor de Cessole, die Region entdeckt und unterhalb des Mont Ténibre (3.031 m) das Refuge de Rabouns errichtet. Zur feierlichen Einweihung am 15. Juli 1905 wurde auch ein Bötchen mit zum Refuge gebracht, dort am See auf den Namen ‚Chamois' getauft und zu Wasser gelassen. Die Tiefe des größten natürlichen Sees im Département sollte exakt bestimmt werden. 40 Meter in der Mitte des Sees, lautete das Ergebnis.

Soviel zum ‚Chemin de l'Energie', der meist im Rahmen einer 2-Tages-Wanderung mit Ausgangspunkt St-Etienne-de-Tinée und wahlweiser Übernachtung im Refuge de Rabouns (2.524 m) oder Refuge de Vens (2.380 m) begangen wird.

Viel, viel schöner
ist es aber, dieses attraktive Wegstück im oberen Tinéetal in eine grenzüberschreitende Wanderung einzubinden und über alte, aber bestens erhaltene Schmugglerpfade auch die Nordseite des Massivs im italienischen Sturatal zu erkunden. Wo die rote okzitanische Fahne weht ist gutes bis ausgezeichnetes Essen garantiert, mit ein wenig Glück zu den Klängen der Ghironda!

Als Ausgangsorte für diese 5-Tage-Wanderung eignen sich im Norden Pontebernardo und Ferrere im Sturatal, im Süden St.Etienne-de-Tinée, wo die folgende Kurzbeschreibung auch ansetzt - obwohl gleich zu Beginn 1400 Höhenmeter bis zum Refuge de Rabouns zu bewältigen sind.
Dafür läßt sich dann am See idyllisch rasten unterhalb der Bergkette zwischen Corborant und Mont Ténibre, die die Sicht hinüber nach Italien ‚versperrt'.

Das Sturatal muss noch ein wenig warten, denn zunächst geht es auf dem ‚Chemin de l'Energie' fast immer direkt an der Außengrenze des Parc National du Mercantour entlang im Uhrzeigersinn Richtung Refuge de Vens. Dieser Weg ist - ohne wenn und aber - ein Kunstbau, der begeistern kann. Eine Trassierung, die Höhenunterschiede trotz schwierigstem Gelände geschickt umgeht, mit kurzen Tunneln da, wo es nun wirklich nicht anders ging. Und das Ganze verbunden mit einer Aussicht auf das Tal der Tinée, die kaum besser sein könnte: ein 180-Grad-Panorama von der Cime de la Bonette im Westen, um die herum die ‚höchste Straße der Alpen' auf eine Höhe von 2.802 Meter führt, bis weit über den Mont Mounier im Osten hinaus.

Vom sehr schön oberhalb der Seenkaskade der Lacs de Vens gelegenen gleichnamigen Refuge geht es weiter, vorbei an einem imposanten Steintor, dem Arc de la Tortisse, zum Colle di Ferro. Dass beim Grenzübertritt gleich der Monviso auszumachen ist, passt gut zu dieser Panoramawanderung!

Auf Pfaden, die früher für den ‚kleinen Grenzverkehr' genutzt wurden, hinunter in den kleinen Weiler Ferrere, wo die Comunità Montana Valle Stura dazu passend das "Mizoun del Contrabandier" eröffnet hat.

Über den Colle di Stau und wieder hinunter zum Almgebiet Prati di Vallone geht es nun über Wege, die deutlich militärischen Ursprung erkennen lassen, aber damit nicht minder interessant sind. Bis für die letzte Etappe vom Rifugio Migliorero (mit Jugendstilleuchten im Treppenhaus!!) zurück zum Refuge de Rabouns noch mit dem Pas d'Ischiator (2.843 m) ein anstrengendes Wegstück zu überwinden ist.
Diesen Weg nahm 1905 auch die italienische Delegation des CAI, die Victor de Cessole - trotz sehr angespannter Lage zwischen Frankreich und Italien - zur Einweihung des Refuge de Rabouns geladen hatte.



 

 

 

 

Sitemap Updates Impressum

 

 

Wunder über Wunder
Der Mont Mounier: Symbolberg Alpes-Maritimes
Royatal: wo früher die Salzkarawanen entlang zogen
Argentera: Im Jagdgebiet des Königs
Sentier Panoramique du Mercantour GR 52A
'Chemin de l'Energie' - aber nicht nur!